Von Hütte zu Hütte durch das Steinerne Meer
Auch dieses Jahr wollte ich wieder eine Woche zusammen mit meinem Vater auf Hüttentour gehen. Diesmal hatten wir uns als Ziel das Steinerne Meer ausgesucht. Leider hatten wir nicht ganz so viel Glück mit dem Wetter, aber dennoch war es wieder eine geniale Tour und ich möchte die Zeit nicht missen.
- Tag 1 – Hoffen auf einen Schlafplatz
- Tag 2 – Alles ist Nass
- Tag 3 – Aus dem Steinernen Meer in eine geniale Hütte
- Tag 4 – Zurück ins Steinerne Meer
- Tag 5 – Über das Kärlingerhaus zur Wasseralm
- Tag 6 – Das schlechte Wetter beendet unsere Bergwoche
- Karte
Tag 1 – Hoffen auf einen Schlafplatz
Mit dem Auto ging es am Nachmittag nach Berchtesgaden. Leider konnten wir nicht früher starten da mein Vater erst mit dem Zug zu mir kommen musste. Auf dem Weg hatten wir natürlich Stau, denn am Inntaldreieck wird gerade gebaut. In Berchtesgaden angekommen ging es zum Tourismusbüro, hier kauften wir den Jahresparausweis und anschließend fuhren wir weiter zur Wimbachbrücke. Dort angekommen war es endlich soweit, ab jetzt ging es zu Fuß weiter. Mit den schweren Rucksäcken auf dem Rücken ging es los in Richtung Wimbachgrieß. Dazu folgten wir der Straße bergauf in Richtung Wimbachklamm. Bereits nach wenigen Metern floss der Schweiß in strömen, an diesem Tag war es extrem dampfig. Nach einiger Zeit war das Ende der Zivilisation in Sicht. Nach dem wir die letzten Häuser passiert hatten ging es nicht mehr auf einer Teerstraße sondern auf einem Forstweg weiter. Jetzt wanderten wir weniger steil als am Anfang durch den Wald und neben uns plätscherte der Wimbach. Anfangs war dieser noch weit unter uns, hier verlief unser Weg oberhalb der Klamm. Später war das Wasser fast auf gleicher höhe wie wir. Dann tauchte vor uns das Wimbachschloss auf, da es hier jedoch nicht die Möglichkeit gab zu übernachten wanderten wir weiter. Mit der Zeit verebbte auch der Bach neben uns, nur das Kiesbett blieb uns weiterhin erhalten. Nach dem Schloss ging es immer mal wieder im Kiesbett, durch das Kiesbett und auf einem schmalen Pfad neben dem Kies weiter. Während wir immer weiter in das Tal in Richtung Wimbachgrieshütte vordrangen kamen bei uns leichte Sorgen auf. Wir hatten nämlich keinen Schlafplatz im Vorfeld gebucht und so hofften wir nicht wieder abstiegen zu müssen. Dann war es endlich soweit, vor uns tauchte die Hütte zwischen einigen Bäumen auf. In der Hütte wurden wir sehr freundlich empfangen, das Übernachten war kein Problem und zum Glück waren wir auch zum Abendessen nicht zu späht. Ich gönnte mir Kaspressknödel mit Salat und diese waren einfach gigantisch gut!
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Tag 2 – Alles ist Nass
Der zweite Tag begann mit dem Frühstück in der Hütte. Anschließend schnappten wir die Rucksäcke und es ging wieder los. Auf einem kleinen Pfad ging es mit leichten Höhengewinn immer weiter ins Wimbachgries. Anfangs freuten wir uns noch das es nicht so drückend und so heiß wie am Vortag war. Doch nach kurzer Zeit verflog die Freude, denn es begann zu nieseln. Davon ließen wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht stören. Leider wurde der Regen mit der Zeit immer stärker und so wurde beschlossen die Regenjacken anzuziehen. Dummerweise waren die Jacken ganz unten im Rucksack. Jetzt war auch bald die Landschaftskante am Ende des Wimbachtals erreicht und es ging steil bergauf. Langsam kamen wir über die Baumgrenze und es hatte sich inzwischen richtig eingeregnet. Dann hatten wir einen Sattel erreicht hier folgten wir dem Wegweiser in Richtung Hundstodsattel/Ingolstädter Haus und in der Ferne war ein Donnergrollen zu vernehmen. Das war eines der Geräusche die man in solch einer Gegend nicht hören möchte. Doch es half nicht wir mussten weiter, es war weit und breit nichts zum Unterstellen zu sehen. So wanderten wir immer weiter und versuchten uns nicht vom Wetter nervös machen zu lassen. Doch es donnerte immer öfter und regnete inzwischen schon recht stark, so war es uns kaum möglich diese wirklich tolle Gegend zu bewundern. Auf dem ganzen Weg schauten wir uns immer wieder nach einer Unterstellmöglichkeit um, leider ohne Erfolg. Langsam änderte sich auch die Landschaft, es war jetzt viel weniger grün zu sehen und wurde dafür deutlich steiniger. Jetzt entdeckten wir auch endlich eine Möglichkeit uns vor dem Wetter in Sicherheit zu bringen. Es war nicht groß und erst recht nicht gemütlich. So kauerten wir einige Zeit unter einem kleinen Felsvorsprung. Als endlich kein Donner mehr zu hören war verließen wir diesen Platz wieder und gingen weiter zum Hundstodsattel. Hier mussten wir wieder ein Stück absteigen, bevor es anschließend wieder leicht bergauf ging. Nach kurzer Zeit tauchte vor uns ein Größeres Schneefeld aus dem Nebel auf. An dessen Rand ging es jetzt vorbei und als wir fast daran vorbei waren tauchte auch die Hütte im Nebel auf. Da meine Schuhe sich inzwischen sehr feucht anfühlten und es nicht besonders angenehm ist mit Regenkleidung zu wandern freuten wir uns sehr über diesen Anblick. Am Ingolstädter Haus angekommen wurde uns gleich der Trockenraum gezeigt. Hier war es jedoch schon recht voll, aber wir konnten noch einen Platz ergattern. So verbrachten wir den Nachmittag und Abend in der Hütte. Doch als später sogar noch die Wolken aufrissen und die Sonne zum Vorschein kam zog es uns nach draußen. Wir konnten sogar einen tollen Sonnenuntergang bewundern.
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Tag 3 – Aus dem Steinernen Meer in eine geniale Hütte
Wie üblich beginnt auch unser dritter Tag mit dem Frühstück auf der Hütte. Beim Blick aus dem Fenster machen wir uns jedoch etwas Sorgen, denn draußen ist noch alles voller Nebel. Dieser klart zum Glück noch auf und als wir aufbrechen wollen strahlt die Sonne. Doch so schnell geht das mit dem Aufbruch an diesem Tag nicht, denn wir müssen erst einmal unsere Sachen aus dem Trockenraum einsammeln. Zum Glück ist fast alles wieder trocken, nur die Schuhe und der Rucksack noch nicht. So stelle ich beides noch bis zum endgültigen Aufbruch in die Sonne. Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir gutgelaunt die Hütte und wandern los in Richtung Weissbachscharte. Es geht durch eine absolut geniale Gegend und das was vor uns liegt hat den Namen Steinernes Meer absolut verdient. Ein gut Markierter Pfad bringt uns auf diesem teilweise fast schon Weglosen Gelände immer weiter. Es gibt immer wieder kleine Ab- und Aufstiege, doch die meiste Zeit geht es recht gemütlich dahin. Von Zeit zu Zeit gibt es aber auch immer wieder Schneefelder, welche es zu überqueren oder umgehen gilt. Dann irgendwann kommen wir an einen Abzweig. Hier biegen wir nach Rechts ab und folgen dem Wegweiser in Richtung Weissbachscharte/Wichtentaler Hütte. In Serpentienen führt uns jetzt ein Pfad nach oben zur Scharte. Welche wir nach einiger Zeit auch erreichen. Jetzt können wir in ein Tal blicken welches völlig anders aussieht. Das was wir sehen hat nichts mehr mit Steinernem Meer zu tun. Hier ist alles grün und auf einem Hügel am Ende des Tals erblicken wir eine Hütte. So steigen wir in dieses sehr einladende Tal ab. Über einige Serpentinen auf einem schmalen und zum Teil steilen Pfad geht es schnell wieder bergab. Dann beschließen wir auf einigen etwas größeren Steinen eine Pause einzulegen, schließlich ist es inzwischen Zeit für das Mittag. In der Sonne machen wir es uns bequem und genießen Aussicht, Sonne und das Brot. Doch wie es immer ist, irgendwann ist Zeit wieder aufzubrechen, so machen wir uns wieder auf den Weg und steigen weiter ab. Schon bald war es jedoch vorbei mit dem Abstieg, jetzt ging es auf einem Quergang auf etwa gleicher Höhe im Wald weiter. Wenig später war auch schon unser Tagesziehl die Peter Wichentaler Hütte erreicht. Diese liegt total genial auf einer Anhöhe über dem Ort Salfelden. Auf der Sonnenterasse der Hütte machten wir es uns jetzt bequem und ich beschloss das es der Perfekte Zeitpunkt für einen Kuchen ist. So ließen wir den Tag an der Hütte ausklingen und trockneten die nassen Sachen vom Vortag in der Sonne. Am Nachmittag gesellte sich dann noch der Sherpa Laky, welcher auf der Hütte arbeitet zu mir und schenkte mir eine von ihm gemachte Kette. Hierüber habe ich mich sehr gefreut und trage diese Kette seit dem immer. Doch das Highlight des Tages sollte am Abend noch kommen, denn zum Abendessen gab es ein drei Gänge Menü und das war einfach mega lecker. Diese Hütte kann ich Euch im Übrigen nur empfehlen, denn nicht nur das Essen ist super, sondern auch das gesamte Team.
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Tag 4 – Zurück ins Steinerne Meer
Als wir am nächsten Morgen aufwachten sah das Wetter leider nicht mehr so gut aus. Auf dem Fenster vor unserem Zimmer war sogar zu erkennen das es in der Nacht geregnet hatte. Doch von dieser etwas trüben Aussicht ließen wir uns nicht abhalten und gingen erst einmal zum Frühstücken. Anschließend wurden die Rucksäcke wieder gepackt und wir zogen weiter. Auf dem bekannten Weg ging es zurück zur Wiessbachscharte und auf der anderen Seite der Scharte wieder ein Stück hinab ins Steinerne Meer, bis zu der Stelle an der wir am Vortag nach rechts abgebogen sind. Hier bogen wir jetzt wieder nach rechts in Richtung Riemannhaus ab. Inzwischen hatten sich die meisten Wolken aufgelöst und der Hochnebel sich verzogen, so wanderten wir meistens in der Sonne durch diese tolle Gegend. Doch im Gegensatz zum Vortag gab es heute viele Schneefelder auf unseren Weg. Diese waren sehr unterschiedlich, mal klein, mal groß und zum Teil auch recht steil. Während wir immer weiter wandern sind wir total erstaunt wie abwechslungsreich die Gegend um uns herum ist. Dann war es an der Zeit für die Mittagspause, also suchten wir uns ein trockenes Plätzchen in mitten der Schneefelder. Doch die Pause wurde nicht sehr lang, denn am Himmel zogen immer mehr Wolken auf und so ging es bald weiter. Es dauerte auch nicht mehr wirklich lange bis wir an einen Kessel kamen, auf dessen anderer Seite war kurz das Riemanhaus zu sehen bevor es in den Wolken verschwand. Diese Hütte ist auch sehr genial gelegen. Sie liegt an einer Landschaftskannte und von unserem Standpunkt gesehen thront über ihr ein beeindruckender Berg. Wir stiegen jetzt ein Stück hinab in den Kessel und querten diesem am Rand. Aus dem Tal zogen immer mehr Nebelschwaden und dunkle Wolken in unsere Richtung. Dann standen wir vor dem Haus und es begann leicht zu regnen, also begaben wir uns nach innen. Da es zu diesem Zeitpunkt noch nicht möglich war ein Lager für die Nacht zu buchen machten wir es uns im Gastraum bequem und beobachteten das Unwetter, welches aus dem Tal hinauf zog. Es war schon sehr interessant dieses Schauspiel gut geschützt zu beobachten. Während wir im warmen und trockenen saßen kamen immer mehr Leute sehr nass von außen rein. Irgendwann war es dann auch soweit das wir unser Lager buchen und das Abendessen zu uns nehmen konnten. Leider war das Essen weder besonders gut noch ausreichend, dafür aber teuer.
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Tag 5 – Über das Kärlingerhaus zur Wasseralm
Am Nächsten Morgen geht es für uns früh aus dem Bett, denn es soll am Nachmittag wieder regnen. Doch wir sind zu früh für das Hüttenteam. Alles ist noch dunkel und der Zugang zum Essensausgabe versperrt. Wir gehen davon aus das es bald etwas zu essen gibt, doch dem ist nicht so. Um etwas zum Frühstück zu bekommen müssten wir uns noch eine halbe Stunde gedulden. Das ist uns jedoch zu viel und so geht es ohne Frühstück los. Wir folgen einem kleinen Pfad über den Hügel hinter dem Haus und marschieren im Sonnenschein in Richtung Funtensee. Ein toller kleiner Weg führt uns meist leicht bergab. Wie bereits in den letzten Tagen ist diese Gegend einfach genial. Es geht bald mitten durch eine Herde Schafe und wird jetzt immer grüner. Nach einiger Zeit ist vor uns eine Landschaftskannte zu erkennen und unten schaut es nach einem eher langweiligen Weg aus. Ein teils steiler Pfad bringt uns jetzt immer weiter bergab und bald erreichen wir die Baumgrenze. Jetzt ist alles um uns herum wieder saftig grün und auch der Pfad ist nicht so langweilig wie er von oben schien. So geht es jetzt einige Zeit dahin bis sich der Wald öffnet und vor uns der Funtensee mit dem gegenüberliegenden Kärlingerhaus auftaucht. Der Pfad führt jetzt durch eine Wiese und um den See herum direkt zur Hütte. Die Lage vom Kärlingerhaus ist absolut genial und wir haben sogar das Glück das hier nichts los ist. So wird kurzerhand beschlossen hier anzuhalten und ein Stück Kuchen zum Frühstück zu verputzen und mit so einer tollen Aussicht schmeckt der Kuchen gleich doppelt so gut. Nach dem wir unsere Wasservorräte noch vor dem Haus aufgefüllt haben geht es wieder weiter. Hinter der Hütte wandern wir auf einen schmalen Pfad mitten durch einen Urwald. Es geht immer wieder über Stock, Stein oder Treppen mal hoch und mal runter. Da es sich hier um einen naturbelassenen Nationalpark handelt ist dieser Wald einfach herrlich. So wandern wir vorbei am Grünsee und am Schwarzsee. Von Zeit zu Zeit lichtet sich der Wald auch mal und es geht über eine Wiese weiter. Nach einiger Zeit erreichen wir das Halsköpfel. Hier gibt es eine absolut fantastische Aussicht auf den Königssee. Leider sind die Wolken über uns schon wieder recht bedrohlich und so bleibt wenig Zeit diese tolle Stelle zu genießen. Jetzt geht es am Hang entlang. Doch der Weg ist immer noch eine Mischung aus Wiesen und Wald. Da über uns die dunklen Wolken hängen haben wir das Gefühl der Weg zieht sich ewig. Nach jeder Kurve denken wir, jetzt muss die Alm doch endlich kommen. Dann ist es soweit. Auf der Lichtung vor uns liegt die Wasseralm. Diese hat sich seit dem wir das letzte mal hier waren jedoch stark verändert. Damals gab es hier nur eine Hütte, heute sind es gleich drei. Doch die Modernisierung ist recht gut gelungen und die Alm hat nur wenig von ihrem Rustikalen Scharm verloren. An der Wasseralm angekommen buchen wir zunächst erst einmal ein Lager, machen es uns dann vor dem Haus bequem und warten auf den Regen. Doch dieser lässt sich Zeit bis zum Abendessen. Wie schon seit Ewigkeiten üblich gibt es Gemüsesuppe, diese ist absolut zu empfehlen.
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Tag 6 – Das schlechte Wetter beendet unsere Bergwoche
Da es ab Heute regnen soll haben wir beschlossen zum Königssee abzusteigen und nach Hause zu fahren. So brechen wir nach dem Frühstück, noch im trockenen, auf. Doch das Wetter sollte es nicht lange gut mit uns meinen und wir kommen nur bis zu einer Hütte keine 5 Minuten von der Alm entfernt. Hier wird die Regenkleidung aus dem Rucksack gekramt und angezogen. Dann geht es weiter. Wir folgen dem Wegweiser in Richtung Obersee. Durch einen Urwald geht es zu einem Steig welcher uns recht schnell bergab bringt. Im Wald und auf dem Steig ist jedoch Vorsicht geboten, denn hier kann es bei Regen schnell rutschig werden und gerade im Steig bei einem Ausrutscher weit nach unten gehen. Schon von weit oben ist der Obersee unter uns zu sehen, dieser schaut wirklich toll aus. Schnell verlieren wir an Höhe und kommen dem See immer näher. Dann ist es auch schon vorbei mit dem Steilen Pfad, jetzt geht es auf einem Weg nur noch leicht bergab, über eine beweidete Wiese zum See. Anschließend führt uns ein kleiner und zum Teil recht steiler Pfad um den See herum. Hier treffen wir auch auf die ersten Touristen. Am anderen Ende vom Obersee geht es jetzt auf einem breiten Weg weiter zum Königssee und dann mit dem Elektroboot zurück in die Zivilisation. Jetzt folgt nur noch das Abenteuer Busfahrt, schließlich müssen wir ja noch zurück zum Auto an die Wimbachbrücke.
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Wow da hast du eine ordentliche Tour hinter dir :) Ich war noch nie in der Gegend sieht aber sehr schön aus. Ich mache demnächst eine Tour in Südtirol. Da werde ich vom Timmelsjoch zu Fuß bis nach Bozen gehen. Geplant sind 5 Tage ;)
Lg