Schon lange wirkt die Zugspitze auf mich anziehend und so ist es auch nicht weiter verwunderlich das mich eine Winterbegehung reizt. Als dann die Wettervorhersage für das Wochenende strahlenden Sonnenschein vorhersagte konnte ich nicht widerstehen, so fragte ich den einzigen der Verrückt genug ist um bei dieser Tour mitzukommen.
Am Samstag Morgen fuhr ich zusammen mit dem Maik von Bergpixel zum Parkplatz der Ehrwalder Almbahn, hier stellten wir das Auto ab und gingen den Forstweg hoch zur Alm. Da in diesem Winter kaum Schnee im Tal liegt hatten wir die Schneeschuhe noch auf dem Rücken. Von der Ehrwalder Alm aus ging es nun am Rand der Skipisten zur Pestkapelle und weiter zur Hochfeldern Alm. Hier war es dann Zeit die Schneeschuhe anzuziehen. Auf Schneeschuhen ging es weiter am Hang entlang bergauf, hier galt es nun einige Latschenfelder zu durchqueren bevor wir nach einiger Zeit das Feldernjöchl erreichten. Nach einer Pause ging es dann weiter in Richtung Gatterl. Da den ganzen Tag die Sonne schien wurde der Schnee immer sulziger und es wurde immer anstrengender zu gehen. Unterhalb vom Gatterl war es dann wieder an der Zeit die Schneeschuhe auszuziehen, zu Fuß ging es nun den steilen Anstieg im Schnee hinauf. Im Sommer ist diese Stelle gut mit Stahlseilen versichert aber diese konnte ich unter dem Schnee nicht sehen. Nach einem steilen und anstrengenden Aufstieg erreichten wir den Grenzübergang, hier betraten wir nicht nur Deutschen Boden sondern hatten auch eine tolle Aussicht auf den Gipfel der Zugspitze, das Reintal und unser Tagesziel die Knorrhütte. Vom Gatterl aus ging es noch ein kleines Stück nach oben auf einem schmalen Pfad an einem steilen und tiefen Abhang, bevor es auf dem Pfad wieder nach unten ging. Dabei war es nicht so leicht nicht abzurutschen, weil hier alles Pulverschnee war. Als diese Stelle überwunden war führte der Weg in einem Bogen auf die andere Seite des untersten Teils vom Zugspitzplatt, vorbei am untersten Skilift zur Knorrhütte. Als wir uns der Hütte näherten sahen wir vor ihr Skier stehen und machten uns etwas sorgen da die Hütte nur 4 Betten im Winterraum hat, doch es waren nur 2 Leute dort. Als am Abend die Sonne unterging wurde es kühler nun versuchte ich in der Hütte Feuer zu machen, dies war schwieriger als gedacht da das Holz recht feucht war aber nach einiger Zeit brannte es und es wurde gemütlich warm. Da wir am nächsten Morgen früh loswollten ging es auch zeitig ins Bett.
Da wir eigentlich den Sonnenaufgang im Gipfel erleben wollten klingelte der Wecker um 10 vor zwei, weil wir uns aber nicht sicher waren ob der Teil zwischen Zugspitzplatt und Gipfelstation begehbar ist beschlossen wir noch zwei Stunden zu Schlafen. Kurz vor 4 Uhr quälten wir uns dann aus dem Bett und starteten in die kalte Nacht. Im Schein der Stirnlampen stapften wir durch die sternenklare Nacht zur Skipiste, auf dieser ging es dann nach oben. Dabei wurde uns auch schnell wieder warm. Nach circa einer Stunde waren bereits die ersten Anzeichen der aufgehenden Sonne zu sehen und mit der Sonne kam auch der Wind. Hinter uns begann sich der Himmel immer weiter zu Färben, nun wurde es auch langsam heller. Kurz vor 6 Uhr erreichten wir die Pistenbullis am Sonnalpin, hier suchten wir etwas Schutz vor dem kalten Wind und genossen den Sonnenaufgang bis es uns irgendwann zu kalt wurde. Zu unserem Glück hatte ein Mitarbeiter vom Gletscherrestaurant Sonnalpin Mitleid mit uns und erlaubte das wir uns innen aufwärmen bis sie öffnen. Da das letzte Stück nicht wirklich begehbar war ging es nach einem ausgiebigen Frühstück mit der Seilbahn zur Bergstation. Von hier wollten wir noch zum Gipfelkreuz aufsteigen doch der Maik kapitulierte bereits als er am Ende der Leiter angekommen war und ins Höllental sehen konnte. Ich bin noch ein ganzes Stück weiter gegangen aber kurz vor dem Gipfelkreuz habe auch ich dann aufgegeben. Nachdem der abstieg vom Gatterl schon so schwierig war beschlossen wir mit der Seilbahn wieder nach Ehrwald zu fahren und dann mit dem Bus zurück zum Auto. Alles in allem war es ein tolles Wochenende mit vielen schönen Erlebnissen. Danke Maik es war mir wie immer ein Vergnügen.
Ich habe es kurz vor Weihnachten die Winterbesteigung der Zugspitze über den Stopselzieher von Ehrwald gewagt. Da ich etwas spät losgekommen bin, musste ich auf Höhe der alten Zollstation biwakieren. Bin dann weiter über den Südwestgrat rauf. Die Tour hat mir sehr viel Spaß bereitet, ist aber denke ich im fortlaufenden Winter aber nicht mehr zu empfehlen. Die Sicherungen waren fast alle unter dem Schnee begraben. Runter ging es mit der Bahn. Schneeschuhe hatte ich dabei, nur sind sie zu keinem Zeitpunkt zum Einsatz gekommen.
Ich bin mal im Frühjahr durch den Stopselzieher auf die Zugspitze gegangen, da lag auch noch viel Schnee und die meisten Sicherungen waren tief im Schnee begraben. Es war eine tolle Tour aber ich würde dies nicht unbedingt empfehlen.
Es sieht sehr gut aus! :)
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