Viel erlebt und (fast) nichts gesehen

Was macht man wenn kein „Bergwetter“ für den Tag angesagt ist? Entweder zuhause bleiben oder Regensachen einpacken, ich habe mich genau wie der Maik von Bergpixel für die Regensachen entschieden. So fuhren wir wie so oft zum Parkplatz der Ehrwalder Almbahn. Dort ging es in eine für mich neue Richtung. Über einen leichten Steig, den Hohen Gang gingen wir zum Seebensee. Da über dem Ehrwalder Tal der Nebel hing blieb uns der sonst so schöne Blick verwehrt, doch auch der Nebel war schön anzusehen. Nach einiger zeit erreichten wir den Seebensee, dieser war von in Wolken hängenden Bergen eingeschlossen. Es war schon fast mystisch ruhig hier, lediglich einige Enten befanden sich am See. Nach einiger Ausgiebigen Fotopause ging es hinter dem See auf einen recht steilen, schneebedecktem Hang bergauf. Normalerweise ist die Hütte bereits vom See aus zu sehen, doch an dem Tag war dies nicht der fall und wir gingen bergauf bis irgendwann die Hütte im Nebel auftauchte. Im besten Wintterraum den ich je gesehen habe, es gibt hier einen großen „Wohnraum“ mit Koch/Heizmöglichkeit, einen großen Schlafraum, ein innenliegendes Klo, sowie Strom für Licht, stärkten wir uns für den weiteren Weg. Nach der Stärkung folgten wir dem Wegweiser in Richtung hinterer Tajakopf in den Nebel. Dieser wurde immer dichter bis wir irgendwann nichts mehr sahen, sämtliche Konturen der Landschaft verschwanden und ob es hoch oder runter ging war nur noch zu spüren. Dies war eine sehr beeindruckende Erfahrung. Nach einer gefühlten Ewigkeit entdeckten wir einen Wegweiser welcher gerade so noch aus dem Schnee ragte. Dieser wurde mit einem Schneeschuh ausgegraben um mehr zu sehen, doch es stand nur der hintere Tajakopf darauf. Auf Grund der Witterung beschlossen wir jedoch nicht zum Tajakopf zu gehen, sondern über das Tajatörl wieder Abzusteigen. Zum Glück war der Maik hier schon bei besserer Sicht unterwegs sonst hätten wir wohl nie den Wegweiser oder das Törl gefunden. Über das Brendlkar ging es nun wieder bergab zum Brendlsee und je weiter wir nach unten kamen desto besser wurde die Sicht, doch dafür begann es nun zu regnen. Vom See aus ging es dann ersteinmal auf einem Weg weiter. Doch das änderte sich kurz drauf wieder als es steil bergab ging, denn hier lag wieder soviel Schnee das kein Weg mehr zu erkennen war und wieder einmal führte unser „Weg“ durch ein Latschenfeld. Nach den Latschen trafen wir wieder auf den Weg und gingen von hier aus nicht über den Immensteig, da wir diesen nicht kannten. Durch den Wald liefen wir auf einem breiten Weg zur Ehrwalder Alm. Jetzt befand ich mich wieder in mir bekanntem Gelände. Über den Fahrweg gelangten wir dann von der Alm wieder zum Auto.


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