Die Watzmannüberschreitung

Die Watzmannüberschreitung

Es gibt bestimmt bei vielen von Euch die ein oder andere Tour die Ihr schon lange mal machen wolltet und eine dieser Touren ist bei mir die Watzmannüberschreitung. Jetzt war es endlich soweit, das Wetter schien perfekt zu werden und obwohl keiner meiner Bergfreunde Zeit hatte wollte ich diese Tour angehen. So habe ich das Auto am großen Parkplatz an der Wimbachbrücke abgestellt. Doch leider hatte ich nicht genügend Kleingeld dabei für den Parkplatz und es gibt dort gegen 7 Uhr morgens keine Möglichkeit Geld zu wechseln, so habe ich ohne Parkschein geparkt und muss 15 € Strafe bezahlen.

Am Watzmannhaus vorbei zum Hocheck

Kurz vor sieben Uhr habe ich meinen Versuch den Parkplatz zu bezahlen aufgegeben und es ging los. Ich folgte dem Wegweiser in Richtung Watzmannhaus auf einem Pfad in den noch dunklen Wald. Hier ging es bald in vielen Serpentinen steil nach oben. Hin und wieder konnte ich dabei einen Blick auf die umliegende Gegend erhaschen. Es war schön zu sehen wie die Sonne langsam hervorkam. Irgendwann kam die Baumgrenze dann näher und neben mir tauchte eine Alm auf. Hier strahle mir die Sonne über eine Kuppe entgegen, kurz danach tauchte vor mir das beeindruckende Watzmannmassiv auf. Diesem ging es immer weiter entgegen, vorbei an einer verlassenen Hütte immer weiter nach oben. Je höher ich kam desto toller wurde die Aussicht auf das Tal, welches noch im Nebel lag. Dann ging es irgendwann um eine Kuppe herum und vor mir war das Watzmannhaus zu sehen. Dort gönnte ich mir eine kurze Pause. Nach einen Glas Spezi ging es weiter in Richtung Hocheck, was jetzt genau vor mir lag. Doch bis da hin galt es noch einige Höhenmeter zu überwinden. Auf einem schmalen Pfad ging es bergauf, dabei gab es immer wieder leichte Kraxelstellen und auch der Weg war nicht immer zu erkennen. So kam es auch das ich nicht immer auf dem Weg ging, doch dieser war schnell wieder gefunden. Der Weg nach oben zog sich ganz schön und zwischendurch dachte ich das ich schon bald am Gipfel bin, doch das war nicht der Fall. irgendwann war es endlich soweit, vor mir tauchte das Gipfelkreuz vom Hocheck auf. Da es hier oben sehr voll war habe ich mir einen Platz etwas unterhalb vom Kreuz gesucht. Hier hatte ich einen tollen Blick auf den Grat, also meinen weiteren Weg.

Vom Hocheck über die Mittelspitze zur Südspitze

Nach der Pause ging es weiter, vorbei an der Biwakhütte über einen Holzsteg durch ein Steintor auf den beeindruckenden Grat. Jetzt folgte der spannendste Teil dieser Tour. Immer entlang auf dem Grat ging es in Richtung Mittelspitze. An vielen Stellen war der Weg mit Stahlseilen versichert, doch es gab auch einige Stellen wo dies nicht der Fall ist. Nach nicht all zu langer Zeit tauchte vor mir das nächste Gipfelkreuz auf. Da auf dem Schild am Hocheck eine Stunde bis zur Mittelspitze angegeben war wusste ich das es nicht weit ist, dennoch war ich etwas überrascht schon da zu sein. Natürlich gönnte ich mir auch hier eine Pause um den tollen Blick auf die Gegend, sowie den Königssee und den Hintersee zu genießen. Dann verließ ich Deutschlands dritt höchsten Berg wieder um weiter zur Südspitze, welche einen Meter niedriger ist zu gehen. Der Weg dort hin war genauso spannend. Es ging weiter auf dem Grat, doch zur Südspitze war es deutlich weiter und es ging sogar an einem kleinen Schneefeld vorbei. Doch der Weg zog sich und durch die dauernde Kletterei war es ziemlich anstrengend. Dann tauchte endlich vor mir das letzte Gipfelkreuz auf und ich war sehr froh es geschafft zu haben. Da mich der Weg hier hin ganz schön geschafft hatte gönnte ich mir eine längere Pause. Natürlich war es auch toll die Gegend, die Seen und so weiter zu beobachten, doch richtig lustig fand ich die Bergdohlen. Diese versuchten sogar etwas aus einem Rucksack zu klauen.

Abstieg durch das Wimbachkries

Da ich leider nicht oben bleiben kann war es irgendwann an der Zeit wieder abzusteigen. Auf einem schmalen Pfad ging es zum Teil wieder Seilversichert steil nach unten. Dabei gab es immer wieder Gehgelände und hier war es genau wie beim Aufstieg nicht immer ganz leicht den Weg zu finden. Wenn es nicht gerade im Fels nach unten ging war der Weg recht schottrig, doch meistens leider nicht so das man im Schotter nach unten gleiten konnte. Nach einiger Zeit tauchte vor mir ein Wegweiser mit der Aufschrift „Wasser“ auf. Natürlich folgte ich diesem erst einmal. Es war herrlich sich ein wenig frisch machen zu können und da mein Wasser fast alle war füllte ich es auch gleich noch auf. Dann ging es weiter nach unten. Es folgten einige steile Passagen die mich schnell runter in Richtung Tal führten und schon bald tauchten die ersten Bäume auf. Am Hang neben mir konnte ich eine Gruppe Gämsen beobachten die mit einer beeindruckenden Leichtigkeit an der Wand entlang und bergab rannten. Ich wünschte mir das ich das auch so könnte. Wieder galt es einige sehr steile Passagen runter zu kommen, doch diesmal waren immer wieder dicke Ketten als Hilfe da. Dann endlich wurde es flacher, auf einem breiten Schotterfeld ging es jetzt recht gemütlich weiter und schon bald stand ich an der Wimbachgrieshütte. Auch hier gönnte ich mir eine kurze Pause bevor es weiter ging. Jetzt konnte ich beobachten wie die letzten Sonnenstrahlen an den Bergen verschwanden. Der Weg führte mich vorbei an einem kleinen Schutzhäuschen und dem Wimbachschloss. Dann irgendwann war ein Rauschen zu hören und wenig später Floss neben meinem Weg auch ein Bach. Jetzt dauerte es nicht mehr lange bis endlich neben mir die ersten Häuser auftauchten und ich etwas später wieder an der Wimbachbrücke war. Zum Glück wurde mein Auto nicht abgeschleppt. Ich hatte lediglich einen Strafzettel dran.

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