Interview mit Thomas Harrer

Interview mit Thomas Harrer

Nach langer Zeit gibt es (endlich) mal wieder ein Interview. Diesmal wurden meine Fragen von Thomas Harrer beantworte. Er ist einer der Schreiber bei mehr-berge.de.

Stell Dich bitte kurz vor:

Hallo, ich bin der Thomas und einer der drei Köpfe hinter „mehr-berge.de“.
Ich komme aus Thalmässing zwischen Nürnberg und Ingolstadt, bin also schneller im Altmühltal und der Fränkischen Schweiz als in den Alpen, trotzdem zieht’s mich ziemlich regelmäßig nach Österreich, Italien und in die Schweiz. Ob zum Wandern mit den Kindern, Bergsteigen, Klettersteig gehen oder für ein Wochenende wandern von Hütte zu Hütte ist mir dabei egal. Hauptsache Berge ;-)
In unserem Blog geht’s dementsprechend querfeldein rund um alles was Berge, Wandern, Klettersteige und Fernwanderungen angeht. Für alle von 6 bis 66…

Wie bist Du zum wandern und reisen gekommen?

Wandern und Skifahren wurde mir praktisch bereits in die Wiege gelegt: Mein Vater hat mich und meine Geschwister bereits als Kinder oft mit in die Berge und auf die Piste genommen. Selber „reisefähig“ ging es dank eines „Schubsers“ von meinem großen Bruder auf die ersten großen Reisen in Richtung Australien zum Backpacking, per Interrail durch Europa, zum Wandern nach Neuseeland oder Tauchen in Bali. In den letzten Jahren waren wir mit unseren zwei Jungs viel in Österreich, Frankreich, und der Schweiz unterwegs und haben eher nähere Ziele im Visier.

Hast Du einen Lieblingsort, eine Lieblingsgegend oder einen Lieblingsberg?

Korsika ist immer eine (Wander-)Reise wert. Die ideale Verbindung von Wandern und Baden. Dazu gibt’s recht anspruchsvolle Touren wie den nächsten Berg Korsikas „Monte Cinto“ von Lozzi (http://mehr-berge.de/der-hoechste-gipfel-korsikas-der-monte-cintu/), den GR20 oder einfache Gumpen-Bade-Wandertouren (http://mehr-berge.de/gumpenwandern-korsika/) mit der Familie. Und das bei französische Küche und gutem Wein ;-)
Sonst liebe ich den Bodensee: Geniale Wandermöglichkeiten im Bregenzer Wald, im Nahen Vorarlberg oder über den See in der Schweiz. Und das bei in Deutschland wohl einzigartigem Klima.

Was war Dein schönster Moment auf einer Reise oder in den Bergen?

Mein schönster Moment in den Bergen war wohl Anfang der Saison als wir mit den Kindern von Saalfeld auf die Peter-Wiechenthaler-Hütte hoch sind (http://mehr-berge.de/von-saalfelden-auf-die-peter-wiechenthaler-huette/). Die Kinder waren voll begeistert und sind sehr schnell aufgestiegen. Beim Abstieg sind wir dann praktisch gerannt. Den Kindern hat das hohe Tempo mehr Spass gemacht als langsames Absteigen. Angst wegen Trittsicherheit musste ich bei den beiden auch nicht haben. Und es war einfach ein wirklich schöner Moment, als ich erkannt habe, dass meine Kinder wohl genauso Berg- (und auch Ski-)verrückt sind, wie ich ;-)

Gab es schon mal eine Situation die im Nachhinein viel zu krass war?

Auf Schneeschuhen unterwegs im Karwendel gab’s mal ne brenzlige Situation. Oder weniger brenzlig, aber schon beeindruckend angsteinflössend: Wir waren oberhalb der Bins-Alm in Richtung Lamsenjoch unterwegs. Die Wolken verdeckten wieder die Sicht in höhere Lagen und von den Hängen weiter oberhalb gab es Lawinengrollen, immer wieder hörte man kleinere und größere Abgänge in den steilen Hängen der Lamsenspitzen, der Schafkarspitzen und aus Richtung Hochglückscharte. Zurück an der Bins-Alm wollten wir unserer Tour aber doch nochmal einen kleinen Aufstieg hinzufügen und über den Panorama-Weg zurück in die Eng. Also den Sommerweg hinauf und um die langgezogene Kurve. Immer wieder über kleine Schneebretter auf dem Weg. Die Wolken rissen kurz auf und offenbarten einem wunderbaren Blick auf die Schafkarspitzen. Weiterhin begleitet vom Grollen der Lawinen, die von den Karwendelspitzen abgingen und im Tal widerhallten hieß es für uns wieder umdrehen und hinab zum Alpengasthof – und dann lieber ab in die Sauna. (http://mehr-berge.de/schneeschuhtour-eng-karwendel-plumsjochhuette/)

Hast Du noch Tipps für meine Leser zum Thema reisen und wandern?

Leichter ist immer besser und macht mehr Spass: Was man auf Tour nicht braucht, einfach daheim lassen. Und wer sich neues Equipment zulegt, sollte durchaus auf das Gewicht und Packmaß achten. Gerade bei Isomatte, Schlafsack und Zelt lässt sich da richtig Gewicht sparen. Und weniger Gewicht im Rucksack verhilft zu mehr Spass auf Tour. Und ein kleinerer Rucksack zieht nicht so nach hinten und ist besser bei Kletterpassagen.

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