Interview mit Martin Holzapfel

Interview mit Martin Holzapfel

Das letzte Interview ist schon einige Zeit her, doch jetzt gibt es endlich mal wieder eines. Diesmal habe ich meine Frage an Martin von einfachdraußen.info gestellt. Ich habe ihn vor einiger Zeit auf einem Presseevent kennengelernt und wir waren schon gemeinsam in den Bergen.

Martin stell Dich bitte kurz vor:

Hallo Markus,
ich freue mich, dass ich mich auf deinem Blog vorstellen darf und bin schon sehr gespannt auf deine Fragen! Kurz zu mir: Ich bin 31 und wohne in Rosenheim. Meine Hausberge befinden sich allesamt im Mangfalltalgebirge – hier kenne ich schon einige Gipfel. Aber auch rund um den Tegernsee und in den Chiemgauer Bergen bin ich unterwegs. Seit ein paar Jahren paddle ich zudem gerne – am liebsten längere Touren, denn im Wildwasser fühle ich mich noch nicht ganz so wohl. Auch wenn die paar Ausflüge auf die leichteren Bäche mit Wildwasser immer viel Spaß gemacht haben. Seit 2011 blogge ich unter einfachdraussen.info.

Wie bist Du zum wandern und reisen gekommen?

Auf die ersten Wanderungen haben mich meine Eltern als Vierjährigen mitgenommen. Auch wenn mir damals oft die Füße wehtaten – so zumindest die Aussagen meiner Eltern – scheint es bei mir gewirkt zu haben. Nachdem ich die Sturm und Drang-Jahre meiner Jugend überstanden hatte, Wandern nicht mehr blöd fand und ich selbst mobil war, fing ich dann an, alleine oder mit Freunden auf die Berge zu gehen. Das Reisen habe ich während des Studiums für mich entdeckt. In Spanien und Südamerika war ich mit dem Rucksack unterwegs. Die vielfältigen Eindrücke und Begegnungen mit Menschen haben mich fasziniert und auch wenn ich heute nicht mehr so lange am Stück unterwegs sein kann, haben mich diese Reisen neugierig gemacht, neugierig auf alles, was es da draußen noch so gibt.

Hast Du einen Lieblingsort, eine Lieblingsgegend oder einen Lieblingsberg?

Die Frage kann ich ganz einfach beantworten: Nein, ich habe weder einen Lieblingsberg, noch eine Lieblingsgegend. Es gibt vielleicht Orte an die es mich weniger zieht als an andere, aber ich denke, dass man allem einen Reiz abgewinnen kann, wenn man genau hinschaut.

Was war dein schönster Moment auf einer Reise oder in den Bergen?

Ein schönster Moment? Auch nicht leicht zu beantworten. Immer wieder schön sind die Momente, den neuen Tag auf einem Berggipfel zu begrüßen, wie beispielsweise auf den Touren zum Breitensteiner Fensterl (http://www.einfachdraussen.info/wanderung-breitensteiner-fensterl/) oder auf das Kranzhorn (http://www.einfachdraussen.info/kranzhorn-wandern-im-inntal/). Ein besonderer Sonnenaufgang war der am ersten Januar 2013 im Sudelfeld, als wir frühmorgens das warme Bett verließen, um das neue Jahr willkommen zu heißen (http://www.einfachdraussen.info/farbenspiel-des-neuen-jahres-bild/).

Gab es schon mal eine Situation die im nachhinein viel zu krass war ?

Ja, die gab es. Es hatte nichts mit dem Wetter zu tun, sondern ich hatte mich schlicht übernommen. In der Nacht nach der Tour träumte ich vom Abstürzen, redete laut und wirr im Schlaf und habe damit sogar meine Kameraden aufgeweckt.

Mit einer Gruppe Studenten ging es damals auf den großen Priel. Sobald ich gelesen hatte, dass dort ein Klettersteig hinauf geht (http://www.bergsteigen.com/klettersteig/oberoesterreich/totes-gebirge/bert-rinesch-klettersteig), der auch noch herausfordernd sein würde mit einer Einstufung von D und über 1000hm Klettersteig, war klar, dass ich den Steig gehe. Alle anderen gingen den Normalweg und ich war alleine unterwegs. Der Klettersteig ging gut, machte Spaß und die Kollegen warteten (zumindest teilweise, denn ich war lang unterwegs) am Gipfel auf mich. Auch runter war anfangs kein Problem, erst auf den letzten hundert Höhenmetern Abstieg merkte ich selbst, wie mich die Kraft langsam verließ, denn ich brauchte immer häufiger Pausen. An der Hütte angekommen hatte ich 2000 Höhenmeter Aufstieg – davon über 1000 im Klettersteig hinter mir, dazu nochmal 1000 Höhenmeter Abstieg und ich war weit über zwölf Stunden unterwegs.

Hast Du noch Tipps für meine Leser zum reisen und wandern?

Ich habe es oben ja schon angedeutet: Versucht einmal zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu sein. Dafür muss man nicht zwingend früh los gehen, auch ein Biwak oder eine mehrtägige Hüttentour hat seinen Reiz. Einfach mal ausprobieren.

Martin Holzapfel

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