Interview mit Astrid Wittmann
Auch diesen Monat habe ich wieder ein Interview für Euch. Diesmal wurde die Astrid Wittmann von Outside Adventure ausgefragt.
Stell dich bitte kurz vor:
Ich heiße Astrid und wohne im schönen Franken, genauer gesagt in der Stadt mit dem Kleeblatt (Fürth). Den Großteil meiner berufsbedingt spärlichen Freizeit verbringe ich mit Sport. Wenn das Wetter mal schlecht ist, dann eher beim Bouldern oder Klettern in der Halle, ansonsten zieht es mich nach draußen zum Klettern, Klettersteiggehen, Bergsteigen oder auch Wandern mit dem Hund. Im Winter geht’s dann eher zum Skifahren oder Skitouren, bei letzteren darf auch das Hundi öfters mit. Da sich die Touren mittlerweile ziemlich gehäuft haben, blogge ich mit meinem Lebensgefährten und einem guten Freund, mit dem ich schon häufiger Radtrekken war, auf Outside Adventure über unsere Erlebnisse.
Wie bist du zum Wandern und Reisen gekommen?
Als Kind war ich zwar mit meinen Eltern häufig in Österreich, aber klassisch wandern waren wir nie, denn es waren immer eher Thermen- und Wellnessurlaube. In der Pubertät und teilweise während des Studiums zog es mich dann eher mehr an den Ozean. Einen Bergwanderausflug mit Hüttenübernachtungen während meiner Abiturzeit fand ich damals sogar richtig richtig schrecklich. Das Wandern kam dann erst nach dem Abitur so richtig, als ich endlich Gelegenheit hatte, mir meinen Traum nach Schottland zu reisen, zu verwirklichen. Dort war ich dann im Laufe der Jahre auch einige Male und habe viel gesehen und entsprechend viel gewandert. Das Land ist echt umwerfend schön! Kein Wunder, dass es oft als Kulisse für Filme (Braveheart, Harry Potter, etc.) genutzt wurde. Viele Jahre später, mit abgeschlossenen Studium und mittlerweile seit ein paar Jahren im Berufsleben angekommen, kam ich über Freundinnen zum Bouldern. Bei uns in der Metropolregion sind die entsprechenden Hallen zu dieser Zeit wie Pilze aus dem Boden geschossen. Danach ging es ziemlich schnell übers Sportklettern zum Klettersteiggehen und Alpinklettern bis hin zur ersten Hochtour und den ersten 3000er. Beim Bergwandern begleitet uns meistens unser Hund, der als Husky-belgischer-Schäfer-Mischling eine Menge Auslauf braucht. Letztes Jahr konnte ich dann endlich meinen ebenfalls lang gehegten Traum verwirklichen und mit Tourenskigehen anfangen. Nachdem das Allgäu und auch Österreich von Franken in ein paar Stunden zu erreichen ist, geht die Reise in den meisten Fällen in die Alpen.
Hast du einen Lieblingsort, eine Lieblingsgegend oder einen Lieblingsberg?
Nur EINEN Lieblingsort/-gegend/-berg habe ich eigentlich nicht. Eher mehrere Favoriten, die aber alle gleichwertig für mich sind und ich will mich aber auch nicht auf EINS festlegen. Nach wie vor finde ich Schottland immer eine Reise wert, hier hat mir das Glen Nevis bisher am besten gefallen. In Österreich finde ich das Salzkammergut einzigartig, weil es so abwechslungsreich ist. Aber auch die Hohen Tauern haben etwas ganz besonderes.
Was war dein schönster Moment auf einer Reise oder in den Bergen?
Auch da gibt es wieder mehrere Momente. Das erste Mal Schottland und das erste Mal im Glen Nevis mit leichten Regen und Nebel boten fast schon mystische Momente. Definitiv besonders für mich war, mein erstes Mal auf einem Klettersteig. Das war natürlich ganz fränkisch klassisch in der Hersbrucker Schweiz auf dem Höhenglücksteig. Es hatte die Tage vorher geregnet und war wirklich rutschig. Aber ich war so stolz, dass ich den kompletten Steig (inkl. Wittmann-Schikane; – nein, da bestehen keine Verwandtschaftsverhältnisse) geschafft hatte. Auch die nächsten drei Tage mit Muskelkater konnten die Freunde nicht schmälern. Das Highlight dieses Jahr war für mich mein erster 3000er, das Kitzsteinhorn. Wir haben es im August vom Tal aus bestiegen () und es war ein super Wochenende. Ich denke, in der Zukunft wird es aber noch mehr Lieblingsmomente geben und darauf freue ich mich schon.
Gab es schon mal eine Situation, die im Nachhinein viel zur krass war?
Im Rückblick muss ich sagen, dass mir das zum Glück noch nie so richtig passiert ist. Dass mal eine Tour abgebrochen werden musste, weil ein Wetterumschwung kam oder es körperlich nicht mehr ging, ist schon vorgekommen. Der Abbruch ist mir jedes Mal nicht leicht gefallen, aber es war immer rechtzeitig die beste Entscheidung in der Situation, sodass bisher nie etwas passiert ist.
Hast du noch Tipps für meine Leser um Thema reisen und wandern?
Zwar ist die gute Tourenplanung mit Alternativplänen entscheidend, aber man sollte auch auf seinen Körper hören und sich nicht an anderen orientieren, die schon länger, höher oder weiter unterwegs waren. Man sollte den eigenen Schritt finden und die Touren im eigenen Tempo planen. Alles andere kommt mit der Zeit von selbst.
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