Gleitschirmfliegen, meine neueste Leidenschaft

Gleitschirmfliegen, meine neueste Leidenschaft

Vor einiger Zeit habe ich Euch ja bereits in dem Artikel „Meine Anfänge beim Gleitschirmfliegen“ davon berichtet das ich ein neues Hobby habe. Damals habe ich davon erzählt wie ich zu diesem tollen Hobby gekommen bin und wie ich erste Flugversuche am Übungshang gemacht habe. Danach ging es auf den Berg oder an der Winde in die Luft und auch einen Theoriekurs mit Prüfung habe ich gemacht.

Die Höhenkurse

Nach dem ich erfolgreich am Grundkurs teilgenommen habe war es Zeit für die Höhenschulung. Das heißt es ging nicht mehr an einem kleinen Hügel den ganzen Tag rauf und runter sondern mit der Bahn auf einen richtigen Berg, um mit dem Schirm ins Tal zu fliegen. Da ich 500€ Leihgebühr für den Schulungsschirm hätte zahlen müssen habe ich mir noch vor den Höhenkursen eine eigene Ausrüstung gekauft. Jetzt konnte es also losgehen. Der erste Flugtag stand an. Wir haben uns in der Flugschuhe in Aschau getroffen und sind dann gemeinsam auf die Kampenwand gefahren. Leider war mir das Wetter nicht wohlgesonnen. So habe ich gleich zwei wichtige Dinge in diesem Sport kennen gelernt. 1. Geduld ist wichtig. Und 2. es wird nicht um jeden Preis geflogen. Kurz gesagt wir saßen den ganzen Tag am Startplatz und sind irgendwann mit der Bahn wieder runter gefahren. Das war ziemlich frustrierend. Am nächsten Tag waren die Wetteraussichten nicht viel besser. Doch es ging wenigstens an den Landeplatz zum Groundhändeln. Obwohl wir dabei nicht zum fliegen gekommen sind war es ein erfolgreicher Tag und ich habe viel gelernt.
Bei meinen nächsten Termin an der Kampenwand sah das Wetter auf der Fahrt nicht besser aus als beim ersten mal. Ich habe mich daher schon wieder auf eine sinnlose Fahrt eingestellt. Doch am Startplatz sah es nicht so schlecht aus und ich konnte starten. Es war einfach nur Geil! Ein tolles Gefühl in der Luft zu schweben und die geniale Gegend zu betrachten. Der Ort lag unter mir der See vor mir und die Kampenwand hinter mir. Viel zu schnell war alles vorbei. Ich war am Landeplatz angekommen und bin unter der Anweisung von meinem Fluglehrer sicher wieder am Boden angekommen. Endlich hatte ich den lang ersehnten ersten Flug gemeistert. Das Wetter war auch noch gut, also schnell den Schirm zusammen packen und wieder hoch. Dann ging es ein zweites und sogar ein drittes mal in die Luft. Doch es wurde immer unruhiger, die Luft war turbulent und thermisch. Das machte mir etwas Angst. Doch ich fuhr erneut mit der Bahn nach oben. Nach dem alle anderen Schüler abgeflogen waren, war der Lehrer nicht sicher ob er mich bei diesen Bedingungen und der wenigen Erfahrung noch einmal starten lassen soll. Doch für mich war die Entscheidung bereits gefallen. Mir war es zu unruhig und ich wollte nicht erneut fliegen. Da der Lehrer es blöd fand wenn ich mit der Bahn runter muss machte er mir das Angebot wir könnten gemeinsam im Tandem fliegen. Da sagte ich natürlich nicht nein. So gab es noch einen absolut genialen Flug. In der Thermik ging es hoch, wir flogen über die Kampenwand und ich beobachtete die Wanderer auf Wegen welche ich selbst schon gegangen bin. Es ging raus über die Ortschaft und wir flogen einige Manöver, welche zur Ausbildung gehörten. Es war genial, so konnte mir genau erklärt werden wie das funktioniert. Nur das seitliche Einklappen vom Schirm ließ mir das Herz in die Hose rutschen.

Die Theorie

Natürlich gehört zum Fliegen auch einiges an Theorie. So ging es für zwei Tage nach Aschau. Im Seminarraum von einem Hotel wurde uns in zwei Tagen vieles beigebracht. Das ganze war in vier Themengebiete aufgeteilt: Luftrecht, Meteorologie, Technik/Aerodynamik und Flugtechnik/Verhalten in besonderen Fällen. Auch wenn es sehr trocken klingen mag das meiste war sehr interessant und aufschlussreich. Am Ende der zwei Tage stand noch die Prüfung an. Ich hätte diese auch zu einem anderen Zeitpunkt machen können, doch ich wollte nicht noch einmal deswegen anreisen müssen und wollte diesen Punkt abgehakt haben. Daher habe ich mir beim DHV die Prüfungsfragen als online Version gekauft und im Vorfeld gelernt. Wie die meisten Schüler hatte ich am Abend die Prüfung erfolgreich bestanden.

Die Windenschulung

Als ich mich ein wenig mit dem Gleitschirmfliegen beschäftigt habe, bin ich auf den Windenstart aufmerksam geworden. Da ich den Familienurlaub gerne im Mittelgebirge verbringe erschien mir diese Startart als eine tolle Ergänzung. Leider bietet die Flugschule Chiemsee, bei der ich meine Ausbildung mache, dies nicht an. So habe ich mich bei einer anderen Schule zum Windenkurs angemeldet. Der Kurs war immer in der Woche am Nachmittag. Auf einem Segelflugplatz wurde die Winde aufgebaut und es ging am Seil nach oben. Es war anfangs ein komisches Gefühl, doch ich habe mich schnell daran gewöhnt und konnte in kurzer Zeit viele Flüge machen. So hatte ich an drei Nachmittagen die 20 geforderten Flüge. Doch auch für die Windenschulung war eine Prüfung nötig. So ging es am zweiten Tag nach dem Kurs noch in die Schule.

Der Höhenflugausweis

Leider hatte ich wenig Glück mit dem Wetter und die Kurse wurden oft abgesagt. Doch nach der Windenausbildung war ich erneut auf der Kampenwand zum Gleitschirmfliegen. Inzwischen stört es mich nicht so sehr wenn die Luft ein wenig unruhig wird und es am Gurtzeug mal wackelt. Es macht viel spaß zu fliegen und ich darf inzwischen sogar alleine von der Kampenwand fliegen. Eigentlich hatte ich ja gehofft meine Ausbildung dieses Jahr noch fertig zu bekommen, doch leider spielte das Wetter da nicht mit. Auch der Schnee kam dieses Jahr sehr früh und so muss ich wahrscheinlich bis zum Frühjahr warten um wieder fliegen zu können.

2 Replies to “Gleitschirmfliegen, meine neueste Leidenschaft”

  1. Toll! So eine Leidenschaft und das liest man auch aus deinem Bericht! Wirklich Respekt! Ich wünsche dir weiterhin tolle Flüge und dass es dir weiter so viel Spaß macht!

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