Interview mit Ulrich Strelzing

Interview mit Ulrich Strelzing

Heute geht es endlich weiter mit den Interviews. Diesmal habe ich die Ehre dem Uli von auf-den-berg.de meine Fragen zu stellen. Ich habe ihn schon öfters auf Messen oder bei den IronBloggern getroffen, aber leider sind wir noch nicht gemeinsam auf Tour gewesen.

Uli stell Dich bitte kurz vor:

Hallo Markus, vielen Dank für Deinen kleinen Fragebogen.
Ich bin Uli. Ursprünglich stamme ich aus Düsseldorf, aber ich bin jetzt auch schon zwanzig Jahre in München, also ziemlich nahe an den Bergen. Da ich etwas östlich von München wohne, sind meine nächsten Bergregionen die Tegernseer und Chiemgauer Alpen, das Kaisergebirge und das Rofan. Und natürlich, wie bei so vielen Münchnern, der Gardasee. Mit meinem Blog auf-den-berg.de habe ich Mitte 2007 begonnen.

Wie bist Du zum wandern und reisen gekommen?

Wenn man nach München zieht, bleibt es kaum aus, dass man auch sehr bald in die Berge kommt. Bei mir hat es zwei Wochen gedauert, dann bin ich mit der Firma zum Raften und Paragliden nach Tirol gefahren. Das war, abgesehen von ein paar Urlauben mit meinen Eltern, meine erste echte Begegnung mit den Alpen. Und schon war ich infiziert und ich wollte immer wieder in die Berge, wobei ich dann hauptsächlich das Bergwandern für mich entdeckt habe.
Im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass ich auch zu Hause in und um Düsseldorf gerne mal weite Strecken zu Fuß gegangen bin, aber ich hätte es damals sicher nicht „wandern“ genannt.

Hast Du einen Lieblingsort, eine Lieblingsgegend oder einen Lieblingsberg?

Einen Lieblingsort oder Lieblingsberg zu nennen, ist schwierig. Meine Lieblingsorte liegen wohl südlich des Alpenhauptkamms. Meran, Riva und Arco fallen mir da spontan ein. Als Lieblingsgegenden würde ich aber das Karwendel, die nördliche Gardaseeregion und das Berchtesgadener Land nennen. Aber vielleicht kommen ja im neuen Jahr schon wieder neue Regionen dazu, die ich jetzt noch gar nicht kenne!

Was war dein schönster Moment auf einer Reise oder in den Bergen?

Das ist auch sehr schwer, sich da einen einzigen Moment rauszusuchen. Der Aufstieg auf meinen ersten echten Klettersteig, den Grünstein (http://www.auf-den-berg.de/wandern/bayern/auf-den-isidor-klettersteig-am-grunstein/), war schon ein besonderes Erlebnis. Später dann die Pursteinwand (http://www.auf-den-berg.de/wandern/suedtirol/pursteinwand-klettersteig/), die eine ziemlich heftige Stelle hat. Ein großartiges Gefühl, die geschafft zu haben! Oder vielleicht das Schönbichler Horn (http://www.auf-den-berg.de/wandern/tirol/berliner-hohenweg-schonbichler-horn-berliner-hutte/), mein erster Dreitausender?
Aber besonders schön sind auch Bergmomente, die einfach entspannend sind. Ob ich mit meinem Sohn am Gletscherbach oberhalb der Amberger Hütte (http://www.auf-den-berg.de/wandern/tirol/von-der-amberger-hutte-zum-sulztalferner/) bin oder alleine im Liegestuhl am Ristoro Mughera (http://www.auf-den-berg.de/wandern/gardasee/ueber-den-passo-guil-nach-limone-am-gardasee/) hoch über dem Gardasse abhänge und das Panorama geniesse. Oder noch hundert andere Momente, ich kann mich da wirklich nicht für einen entscheiden.

Gab es schon mal eine Situation die im nachhinein viel zu krass war?

Nein, da fällt mir bisher keine Situation ein. Ein paar Touren, auf denen ich schon etwas „beissen“ musste, ein paar aufregende Situationen, z.B. mein einziger Paragliding-Tandemflug oder die erwähnte Pursteinwand fallen mir ein. Aber wirklich zu extreme Situationen hatte ich wohl noch keine. Wenn ich alleine unterwegs bin, suche ich mir Touren aus, die ich als nicht zu gefährlich einschätze. Und in der Gruppe haben wir es immer geschafft, rechtzeitig umzukehren, wenn uns ein Weitergehen zu gefährlich erschien. Zum Beispiel auf dem Berliner Höhenweg (http://www.auf-den-berg.de/wandern/tirol/berliner-hoehenweg-greizer-huette-lapenscharte-gruene-wand-huette/), als uns ein eher kleines, aber extrem steiles und sehr schlecht platziertes Schneebrett den Weiterweg verhinderte.

Hast Du noch Tipps für meine Leser zum reisen und wandern?

Einen Tipp habe ich für Deine Leser, aber ich gebe ihn mir auch selbst für das kommende Jahr: Macht nicht nur Tagestouren, sondern verbringt zwei oder drei Tage am Stück in den Bergen. Übernachtet am Berg. Auf der Hütte, im Zelt oder im Biwak. Der Gewinn ist viel größer, wenn man sich am Nachmittag auf den Sternenhimmel oben am Berg freuen kann und nicht an den Rückreise-Stau auf der A8 denken muss.

Ulrich Strelzing

One Reply to “Interview mit Ulrich Strelzing”

  1. Schönes Interview, Hat mir Spaß gemacht zu lesen und animiert mal wieder in anderen Blogs zu stöbern und gedanklich in die Berge aufzubrechen.
    Dass Du noch keine Extremsituation hattest, hat mich verblüfft. Krass! :)
    Danke!

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